Mark Neufurth, Lead Strategist bei Ionos, erklärt im Interview mit com! professional, wie ein deutscher Cloud- und Hosting-Anbieter gegen die Hyperscaler bestehen kann und warum digitale Souveränität immer wichtiger wird.
com! professional: Die Bundesverwaltung greift beim Aufbau eines neuen Cloud-Dienstes auf Ionos zurück. Wie kam es dazu, und wie sieht das Projekt genau aus? Mark Neufurth: Das hat eine lange Vorgeschichte, die bis in die 10er Jahre zurückreicht. Unternehmen der öffentlichen Hand hatten zunehmend Interesse an der Cloud, an einer deutschen Cloud. Dann kam Corona als eine Art Brandbeschleuniger. Zum einen also ein starkes Bedürfnis nach Digitalisierung. Zum zweiten gab es 2020 eine gute Gelegenheit. Im ersten Lockdown waren die Schulen dicht. Dann gab es vom Hasso-Plattner-Institut eine Bundes-Schul-Cloud, eine Cloud-Plattform für die Schulverwaltung. Die hat Ionos gehostet. Das war der erste Schritt, bei dem wir mit dem öffentlichen Sektor zu tun hatten. Über 3.000 Schulen waren seinerzeit direkt daran angeschlossen.
com! professional: Wie ging es weiter? Neufurth: Gleichzeitig haben wir mit Dataport, einem kommunalen IT-Dienstleister aus Norddeutschland zusammengearbeitet und darüber weitere Connections geknüpft. Parallel kam das Bedürfnis des Bundes auf, zu sagen, wir müssen stärker die Cloud für uns erschließen, Stichwort ITZBund. Seit 2020 laufen Erkundungsverfahren, das Reden und Zuhören, das Antichambrieren. Vor zwei Jahren kam dann ein Ausschreibungsverfahren, und dieses haben wir zusammen mit anderen für uns entscheiden können. Und so sind wir jetzt im Frühjahr 2024 in der glücklichen Lage, ein Dienstleister für das ITZBund zu sein. […]
Interview für com! professional