Früher haben Intel und AMD den Markt für Chips allein unter sich aufgeteilt. Heute gibt es mit ARM einen erfolgreichen Konkurrenten. Ganz bestimmt besitzen Sie ein Gerät mit ARM-Architektur.
Arm ist ein britisches Unternehmen, das mehrheitlich der japanischen Softbank gehört. Chips mit ARM-Architektur sind in nahezu jedem Smartphone enthalten, in Kleinrechnern wie dem Raspberry Pi und dem Arduino, in Autos, in IoT-Geräten und in Servern. Auch die Chips M1 und M2, mit denen Apple seine Rechner versieht, sind ARM-basiert. Und der Bereich künstliche Intelligenz steht dabei noch ganz am Anfang. Das Unternehmen Arm ist vor wenigen Monaten an die Börse gegangen, ohne ein einziges Produkt physisch herzustellen. Stattdessen entwickelt es Chip-Architekturen und verkauft Lizenzen. Die Herstellung übernehmen dann andere Unternehmen wie Qualcomm oder Samsung.
Chips mit ARM-Architektur unterscheiden in mehreren Punkten von x86-Chips. Der grundlegende Unterschied liegt im Befehlssatz. x86-Chips unterstützen das CISC-Modell, das eine umfangreiche Befehlsliste enthält. Cisc steht für Complex Instruction Set Computer. ARM-Prozessoren sind mit einer auf das absolute Minimum reduzierten Befehlsliste konzipiert. Dieser Ansatz nennt sich RISC (Reduced Instruction Set Computer). Aufgrund des reduzierten Befehlssatzes schneiden ARM-Prozessoren bei einfachen Aufgaben besser ab. Das ermöglicht hocheffiziente Prozessoren, die sehr wenig Energie benötigen. Ein geringer Energiebedarf bedeutet auch eine relativ geringe Wärmeentwicklung, so dass sich ARM-Prozessoren in ein System on a Chip (SoC) integrieren lassen. ARM-SoCs bestehen im Wesentlichen aus einer CPU, einem Grafikprozessor, einem Speicher-Controller, Mobilfunk und GPS. Seit der Generation ARM6 entwickelt Arm Cortex-Architekturen für besondere Anwendungen entwickelt: Cortex A steht für Application, Cortex M steht für Microcontroller und Cortex R für Realtime. Die Neoverse-Familie zielt auf Serverlösungen ab. […]
Deep Dive für Chip