Das Online-Auktionshaus eBay macht es schon seit Jahren vor: Es setzt auf Streitschlichtung über eine Online-Plattform. E-Justiz hebt die Gerichtsbarkeit ins digitale Zeitalter.
Die Gerichte in Deutschland sind schon seit Jahren chronisch überlastet. Die Mühlen der Justiz mahlen nur noch langsam. Bei Streitereien wäre es folglich das Nonplusultra, wenn es gar nicht erst zu einem Gerichtsverfahren kommt. Hier kommt die Alternative Dispute Resolution (ADR) ins Spiel, sprich eine alternative Streitbeilegung. Die Streitparteien versuchen dabei, sich außergerichtlich zu einigen. Die Methoden der alternativen Streitbeilegung könnten die Gerichte entlasten. Auch Online-Plattformen halten zunehmend Einzug in der Justiz.
Zu den Pluspunkten von ADR zählen neben einer Entlastung der Gerichte die meist niedrigeren Kosten und eine größere Flexibilität. Und wenn beide Parteien den Konflikt gemeinsam beilegen, liegt die Zufriedenheit womöglich auf einem höheren Niveau als bei einem harten Richterspruch. Schiedsverfahren sind im Durchschnitt wesentlich schneller als die klassischen Gerichtsverfahren. Die Schiedsrichter sind hochqualifiziert und verstehen sich als eine Art Service-Provider für beide Parteien. Das Verfahren ist zudem vertraulich und in einer Instanz beendet. Eine Aufhebung des Schiedsspruchs durch ein Gericht passiert nur in wenigen Ausnahmefällen. Zu den Vorteilen aus der flexiblen Verfügbarkeit gegenüber der herkömmlichen Präsenzpflicht gesellt sich die räumliche Distanz. In der anonymeren Situation fällt es den Parteien womöglich leichter, ihre Ansprüche angemessen einzufordern. […]
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